Daniele Ganser: Verschwörungsideologe will in Hamburg-Harburg auftreten

Am 13. Mai 2025 soll der umstrittene Schweizer Publizist Daniele Ganser in der Friedrich-Ebert-Halle in Hamburg-Harburg auftreten – so wird es auf der Webseite der Halle angekündigt. am Wochenende wurde sogar noch ein weiterer Termin am 12. hinzugefügt.(Stand Heute 23.03.2025). Dieselbe städtische Halle war erst im Februar 2025 Schauplatz einer AfD-Wahlkampfveranstaltung – begleitet von massiven Protesten von rund 950 Menschen (https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/AfD-Wahlkampf-Abschluss-in-Hamburg-Proteste-vor-der-Halle,afd3414.html). Nun regt sich erneut Widerstand: Aus antifaschistischer Sicht gilt Ganser als Verschwörungsideologe, der mit pseudowissenschaftlich getarnter Desinformation und geschichtsrevisionistischen Aussagen die Öffentlichkeit gefährdet. In diesem Artikel werden Gansers Thesen und Methoden kritisch beleuchtet.

Holocaust-Relativierung und NS-Verharmlosung

Daniele Ganser steht in der Kritik, zentrale historische Verbrechen des Nationalsozialismus zu relativieren. So behauptete er in Interviews, Deutschland werde „immer noch niedergedrückt mit dem Stichwort Hitler/Nationalsozialismus“ – als würde die Erinnerung an die NS-Verbrechen die deutsche Nation ungerechtfertigt belasten (https://de.wikipedia.org/wiki/Daniele_Ganser#Nationalsozialismus). Er deutet an, Deutschland sei durch die Stationierung alliierter Truppen sogar ein „besetztes Land“, und beklagt, die Deutschen dürften wegen ihrer Kriegsschuld „nichts sagen“, ohne moralisch diskreditiert zu werden (https://de.wikipedia.org/wiki/Daniele_Ganser#Nationalsozialismus). Solche Aussagen bedienen einen sogenannten Schuldabwehr-Antisemitismus – das Leugnen oder Relativieren deutscher Schuld am Holocaust zugunsten einer Opferrolle Deutschlands.

Besonders empörend ist Gansers Vergleich der Corona-Maßnahmen mit dem Holocaust. In einem von ihm mitgestalteten Verschwörungsvideo erklärte Ganser, der nationalsozialistische Völkermord an den Juden sei ein lokaler Wahnsinn „in einzelnen Ländern“ gewesen, „aber jetzt ist weltweit Wahnsinn“ – nämlich eine globale Spaltung zwischen Geimpften und Ungeimpften (https://de.wikipedia.org/wiki/Daniele_Ganser#Nationalsozialismus). Mit anderen Worten: Ganser setzt die Pandemiemaßnahmen in Relation zum Holocaust und stilisiert Impfgegner als die neuen Juden. Diese Gleichsetzung wurde von Expert*innen scharf verurteilt. Pia Lamberty, Sozialpsychologin und Antisemitismusforscherin, nennt Gansers Aussagen „geschichtsrevisionistisch und holocaust-verharmlosend“ – also eine Form des Antisemitismus (https://www.t-online.de/region/stuttgart/id_100124494/warum-daniele-ganser-so-umstritten-ist-und-so-gefaehrlich.html). Gansers Behauptung, die Shoah sei „lokal“ gewesen, verhöhnt die industriell betriebene Massenvernichtung der europäischen Juden. Michael Blume, Antisemitismusbeauftragter Baden-Württembergs, warnt ebenfalls: Durch derartige Vergleiche „verharmlost [Ganser] den Holocaust und verhöhnt damit die Ermordeten“ (https://www.t-online.de/region/stuttgart/id_100124494/warum-daniele-ganser-so-umstritten-ist-und-so-gefaehrlich.html). Ganser instrumentalisiert also die Erinnerung an Nazi-Verbrechen, um heutige Einschränkungen (wie Infektionsschutzmaßnahmen) als Diktatur zu brandmarken – ein zynischer Geschichtsvergleich, der bei Holocaust-Überlebenden und antifaschistischen Initiativen auf Entsetzen stößt.

Verschwörungsmythen: 9/11, Corona und mehr

Ganser ist vor allem dafür bekannt, Verschwörungstheorien zu verbreiten und anerkannte historische Fakten in Zweifel zu ziehen. Er zweifelt die offizielle Version der Terroranschläge vom 11. September 2001 an und insinuiert, Teile der US-Regierung könnten selbst dahinter gesteckt haben (https://www.swissinfo.ch/ger/politik/daniele-ganser-vermittelt-fake-news-zum-krieg-in-der-ukraine-und-ein-gutes-gefuehl/48495142). So suggeriert er etwa, das World-Trade-Center-Gebäude 7 (WTC7) sei am 11. September durch eine kontrollierte Sprengung zum Einsturz gebracht worden, anstatt – wie belegt – infolge der Anschläge und Brände (https://www.t-online.de/region/stuttgart/id_100124494/warum-daniele-ganser-so-umstritten-ist-und-so-gefaehrlich.html). Ganser stellte in einem Zeitungsbeitrag die gesamte offizielle Darstellung der 9/11-Anschläge infrage und übernahm damit zentrale Mythen der sogenannten „Inside-Job“-Verschwörungsszene (https://www.t-online.de/region/stuttgart/id_100124494/warum-daniele-ganser-so-umstritten-ist-und-so-gefaehrlich.html). Diese antiaufklärerischen Thesen kosteten ihn schließlich seinen Lehrauftrag an der ETH Zürich – die Hochschule trennte sich von ihm, weil sie einen Wissenschaftler nicht tolerieren wollte, der „unsinnige Verschwörungstheorien“ verbreitet (https://www.t-online.de/region/stuttgart/id_100124494/warum-daniele-ganser-so-umstritten-ist-und-so-gefaehrlich.html).

Auch zur COVID-19-Pandemie verbreitete Ganser falsche Behauptungen. Er spielte die Gefährlichkeit des Coronavirus herunter und beteiligte sich an verschwörungsideologischen Narrativen, wonach die Pandemie von geheimen Eliten benutzt werde, um „die Gesellschaft zu töten [und] zu kontrollieren“ (https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/faktenfuchs-dieses-verschwoerungs-video-enthuellt-nichts,T6pbH6C). Ganser unterstellte, es gebe einen globalen Plan, mittels Angst und Impfungen die Bevölkerung gefügig zu machen – ein klassisches Motiv der „New World Order“-Erzählung, die antisemitische Wurzeln hat (eine angebliche jüdische Weltverschwörung) (Warum Daniele Ganser so umstritten ist – und so gefährlich). Insgesamt zweifelt Ganser immer wieder wissenschaftliche Erkenntnisse und Fakten an – von der Gefährlichkeit des Coronavirus über die Verantwortung für 9/11 bis hin zu erwiesenen russischen Kriegsverbrechen – und ersetzt sie durch Spekulationen (https://www.swissinfo.ch/ger/politik/daniele-ganser-vermittelt-fake-news-zum-krieg-in-der-ukraine-und-ein-gutes-gefuehl/48495142). Damit erreicht er ein Publikum, das bereitwillig an solche „alternativen Wahrheiten“ glaubt.

Suggestivfragen und pseudowissenschaftliche Methode

Charakteristisch für Ganser ist seine scheinbar nüchterne Vortragsweise, die er als „Friedensforschung“ ausgibt – tatsächlich aber ein rhetorisches Täuschungsmanöver darstellt. Er präsentiert seine Thesen oft als bloße Fragen, um den Eindruck von Objektivität zu erwecken. In Wirklichkeit führt Ganser sein Publikum gezielt auf Verschwörungserzählungen hin. Der Historiker Michael Butter, Experte für Verschwörungstheorien, analysiert Gansers Methode so: „Er stellt Suggestivfragen, reißt Zitate und Bildquellen aus dem Zusammenhang und verschweigt alles, was nicht zu seinen Argumenten passt“ (https://www.t-online.de/region/stuttgart/id_100124494/warum-daniele-ganser-so-umstritten-ist-und-so-gefaehrlich.html). Ganser tue so, als wolle er lediglich Denkanstöße geben, entwerfe implizit aber eine vorgefertigte Verschwörungsthese (ebd.). Am Ende lassen seine Ausführungen dem Publikum praktisch nur einen Schluss zu – etwa den, dass die US-Regierung hinter den Anschlägen vom 11. September stecke. Butter bezeichnet diese Vorgehensweise folgerichtig als „manipulativ“: Es gehe Ganser nicht um offene Fragen, sondern darum, eine Verschwörungsmythologie in populärwissenschaftlicher Verkleidung zu verkaufen (https://www.t-online.de/region/stuttgart/id_100124494/warum-daniele-ganser-so-umstritten-ist-und-so-gefaehrlich.html).

Auch andere Wissenschaftler*innen kommen zu ähnlichen Einschätzungen. Ganser betreibe „Pseudowissenschaft“ und vermische seriöse mit unseriösen Quellen, urteilte etwa die Aargauer Zeitung schon 2018 (https://www.aargauerzeitung.ch/schweiz/verschworungsstar-verliert-lehrauftrag-auch-uni-st-gallen-lasst-daniele-ganser-fallen-ld.1496085) Seine Vorträge hätten keinen eigenen Forschungswert, sondern dienten vor allem der Bestätigung bereits gefasster Meinungen. Mit PowerPoint-Präsentationen, vielen Zahlen und Quellennennungen versucht Ganser zwar den Anschein von Seriosität zu erwecken, doch dieser Schein trügt – tatsächliche wissenschaftliche Standards erfüllt er nicht. So hat Ganser seit Jahren keine peer-reviewten Fachpublikationen mehr veröffentlicht; seine frühere Universität St. Gallen beendete 2017 die Zusammenarbeit mit ihm (https://www.tagesschau.de/faktenfinder/kontext/ganser-guerot-krone-schmalz-101.html). Der Osteuropa-Historiker Frithjof B. Schenk resümiert treffend: „Ich würde die heutige Tätigkeit Gansers nicht als die eines Wissenschaftlers bezeichnen, sondern als die eines geschickten Unternehmers (https://www.tagesschau.de/faktenfinder/kontext/ganser-guerot-krone-schmalz-101.html).

Warnungen von Expert*innen und demokratischen Institutionen

Quer durch die Republik warnen Antisemitismusbeauftragte, Wissenschaftler und Journalist*innen vor Gansers Auftritten. Sie sprechen von gefährlicher Geschichtsklitterung und bewusster Desinformation. Michael Blume nennt Ganser einen „antiwestlichen Verschwörungsunternehmer“, der seit Jahren mit Lügengeschichten Geld verdiene (https://www.t-online.de/region/stuttgart/id_100124494/warum-daniele-ganser-so-umstritten-ist-und-so-gefaehrlich.html). Ludwig Spaenle, Antisemitismusbeauftragter Bayerns, warnt, Verschwörungsideologen wie Ganser verfolgten nur ein Ziel: „die Gesellschaft zu spalten, um schlussendlich die Demokratie zu zerstören“ (https://www.t-online.de/region/stuttgart/id_100124494/warum-daniele-ganser-so-umstritten-ist-und-so-gefaehrlich.html). In Gansers Vorträgen sehen viele eine Gefahr für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, weil dort Misstrauen gegen demokratische Institutionen und Minderheiten gesät wird.

Fachleute betonen zudem Gansers mangelnde Expertise. Julia Obertreis, Professorin für Osteuropäische Geschichte, stellt klar: „Daniele Ganser ist ein Nicht-Experte, der sein Geld damit verdient, Vorträge […] zu halten und dabei Verschwörungsfantasien zu verbreiten.“ (https://www.t-online.de/region/stuttgart/id_100124494/warum-daniele-ganser-so-umstritten-ist-und-so-gefaehrlich.html) Ganser spreche über Themen wie den Ukraine-Krieg, ohne auf dem Gebiet ausgewiesenes Wissen zu besitzen – und ohne Rücksicht auf Fakten. Mehrere Osteuropa-Historiker bezeichneten 2023 Gansers Thesen ausdrücklich als unseriös und fachlich unhaltbar, da er grundlegende Tatsachen ignoriere (z.B. wer Aggressor und wer Opfer ist) und stattdessen russische Propagandamärchen kolportiere (https://de.wikipedia.org/wiki/Daniele_Ganser#Krieg_Russlands_gegen_die_Ukraine). Auch aus sicherheitspolitischer Sicht kommt deutliche Kritik: Joachim Krause, Direktor des Instituts für Sicherheitspolitik in Kiel, sagt über Ganser: „Er ist kein Wissenschaftler. Er ist ein Verdummungsunternehmer, der sein Geld damit verdient, dass er die Gehirne der Menschen mit Verschwörungsfantasien verjaucht.“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Daniele_Ganser#Nationalsozialismus) Mit ungewöhnlich scharfen Worten wird hier Gansers Geschäftsmodell als geistige Volksverdummung gebrandmarkt. In den Augen dieser Experten verhöhnt Ganser mit seinen Geschichtslügen nicht nur die Opfer des Holocaust, sondern leistet auch brandgefährlicher Demokratiefeindlichkeit Vorschub.

Putin-Propaganda und antiwestliche Narrative

Gansers Weltbild ist geprägt von einer einseitig antiwestlichen Sichtweise, die auffallend oft mit der offiziellen Propaganda autoritärer Regime übereinstimmt. Besonders deutlich wird das in seinen Äußerungen zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Seit 2014 verbreitet Ganser kontrafaktische Thesen, die weitgehend die Kreml-Narrative übernehmen (https://de.wikipedia.org/wiki/Daniele_Ganser#Krieg_Russlands_gegen_die_Ukraine). So behauptet er, die NATO habe Russland durch die Osterweiterung „unter Druck gesetzt“ und angeblich gegebene Versprechen gebrochen – ein Argument, das Präsident Putin gerne vorschiebt, welches aber von Historikern klar widerlegt ist (https://de.wikipedia.org/wiki/Daniele_Ganser#Krieg_Russlands_gegen_die_Ukraine). Die proeuropäischen Massenproteste des Euromaidan 2013/14 in Kiew verklärt Ganser zu einem von „amerikanischen Akteuren“ gesteuerten Putsch, um eine US-hörige Regierung in der Ukraine zu installieren (https://de.wikipedia.org/wiki/Daniele_Ganser#Krieg_Russlands_gegen_die_Ukraine). Entsprechend stilisiert er den aktuellen Krieg als bloßen Stellvertreterkrieg zwischen den USA und Russland – die Verantwortung für die Invasion schiebt er hauptsächlich Washington in die Schuhe. Sogar erwiesene russische Kriegsverbrechen, wie das Massaker an Zivilisten im ukrainischen Butscha 2022, stellte Ganser gegenüber seinem Publikum als vermutlich „Fehlinformation“ dar (https://www.tagesschau.de/faktenfinder/kontext/ganser-guerot-krone-schmalz-101.html).

Solche Aussagen decken sich nahezu wortgleich mit der Desinformation der russischen Staatsmedien. Klaus Gestwa, Professor für Osteuropäische Geschichte, betont, Gansers Darstellung „ist fast deckungsgleich mit der russischen Propaganda über diesen Krieg“ (https://www.tagesschau.de/faktenfinder/kontext/ganser-guerot-krone-schmalz-101.html). Ganser spreche der Ukraine jegliche eigene Handlungsfähigkeit ab und zeichne die Ukrainer als „Marionetten der US-Amerikaner“ – eine krasse Verdrehung der Realität, die die tatsächliche ukrainische Opferrolle ausblendet (https://www.tagesschau.de/faktenfinder/kontext/ganser-guerot-krone-schmalz-101.html). Historische Fakten werden von Ganser ignoriert: So erinnert Gestwa daran, dass der ukrainische Präsident Janukowytsch 2014 keineswegs von den USA gestürzt, sondern von seinem eigenen Volk zum Teufel gejagt wurde und ins russische Exil floh (Krieg in der Ukraine: Viel Aufmerksamkeit für fragwürdige Experten | tagesschau.de) (Krieg in der Ukraine: Viel Aufmerksamkeit für fragwürdige Experten | tagesschau.de). Die Historikerin Martina Winkler ergänzt, ein geheimes NATO-“Nicht-Erweiterungs”-Versprechen von 1990, auf das Ganser sich beruft, habe es nie gegeben – dieser Mythos ist längst historiografisch widerlegt (https://de.wikipedia.org/wiki/Daniele_Ganser#Krieg_Russlands_gegen_die_Ukraine). Und Julia Obertreis kritisiert, Ganser ignoriere grundlegende Fakten wie die völkerrechtswidrige Aggression Russlands und das Leid der ukrainischen Zivilbevölkerung (https://de.wikipedia.org/wiki/Daniele_Ganser#Krieg_Russlands_gegen_die_Ukraine). Stattdessen übernehme er blindlings die Propaganda eines autoritären Regimes. So verwundert es nicht, dass selbst internationale Beobachter Alarm schlagen: François Bausch, Luxemburgs Vize-Premier und Verteidigungsminister, nannte Gansers Ukraine-Thesen eine „Geschichtsverfälschung“ und warnte, Ganser setze demokratisch gewählte Politiker mit Despoten wie Putin gleich (https://de.wikipedia.org/wiki/Daniele_Ganser#Krieg_Russlands_gegen_die_Ukraine).

Inszenierung als verfolgter „Wahrheitssucher“

Trotz – oder gerade wegen – der heftigen Kritik stilisiert sich Daniele Ganser selbst als mutiger Wahrheitssucher, der von Mächtigen mundtot gemacht werden soll. Er beklagt regelmäßig Zensurversuche und Medienhetze gegen seine Person. In seinen Auftritten präsentiert er sich gern als Opfer der „Mainstream-Medien“ und politischen Gegner. Dabei schreckt Ganser nicht vor drastischen Vergleichen zurück: Er zieht Parallelen zwischen sich und historischen Persönlichkeiten, die für ihre Überzeugungen verfolgt wurden. So verglich er sich öffentlich mit Galileo Galilei, dessen Erkenntnisse einst von der Kirche unterdrückt wurden, und sogar mit Martin Luther King, der „erschossen wurde, nachdem er nur die Wahrheit gesagt hatte“ (https://www.t-online.de/region/stuttgart/id_100124494/warum-daniele-ganser-so-umstritten-ist-und-so-gefaehrlich.html). Als einige seiner Vorträge 2023 nach Protesten abgesagt wurden, setzte Ganser diese Absagen allen Ernstes mit der NS-Verfolgung der Widerstandskämpfer der Weißen Rose gleich – er stellte sich in eine Reihe mit der hingerichteten Sophie Scholl (https://de.wikipedia.org/wiki/Daniele_Ganser#Nationalsozialismus). Solche Selbstvergleiche mit echten Märtyrern und Opfern totalitärer Regime wurden umgehend als geschichtsvergessen und anmaßend zurückgewiesen. Es zeigt jedoch, welche Strategie Ganser verfolgt: Er inszeniert sich als Märtyrer der Meinungsfreiheit, um Kritik an ihm als ungerechtfertigte Unterdrückung abzutun.

Beobachter kritisieren, dass diese Opferrolle bei Ganser Teil des Geschäftsmodells ist. Der österreichische Journalist Christian Kreil etwa analysiert, Ganser bediene bewusst die Erwartungen seines Publikums und nehme dafür sogar den Verlust seines wissenschaftlichen Ansehens in Kauf – „das sei Teil des Geschäftsmodells eines Verschwörungsplauderers“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Daniele_Ganser#Nationalsozialismus). Indem Ganser sich als verfolgter Wahrheitsverkünder darstellt, festigt er die Loyalität seiner Anhänger und schürt zugleich deren Misstrauen gegen jede Kritik von außen. Finanziell zahlt sich diese Masche für ihn aus: Gansers Bücher verkaufen sich hunderttausendfach und seine Live-Vorträge füllen große Hallen – Tickets kosten oft 30 bis 40 Euro pro Person. Zusätzlich hat er eine zahlende Online-Community eingerichtet, in der Mitglieder für 365 Euro im Jahr exklusiven Zugang zu seinen Fragerunden erhalten (https://www.tagesschau.de/faktenfinder/kontext/ganser-guerot-krone-schmalz-101.html). Mit dieser Mischung aus Heilsversprechen und Verfolgungsnarrativ generiert Ganser beträchtliche Einnahmen. Kritiker bezeichnen ihn daher nicht zu Unrecht als geschickten Unternehmer, der Verschwörungsgläubigkeit kapitalisiert.


Fazit: Daniele Ganser tritt gern als vermeintlicher Aufklärer und Friedensforscher auf, doch seine Thesen und Aussagen entlarven ihn als Geschichtsrevisionisten und Verschwörungsideologen. Seine Relativierung der NS-Verbrechen und Holocaust-Vergleiche stoßen bei Antifaschistinnen und Wissenschaftlerinnen auf Entsetzen. Gansers populistische Suggestivmethoden und die Übernahme von Kreml-Propaganda machen ihn zu einem Liebling demokratiefeindlicher Milieus – und zu einer Gefahr für den sachlichen gesellschaftlichen Diskurs. Dass er nun in Hamburg-Harburg, in einer Halle mit Vorgeschichte rechter Veranstaltungen, auftreten soll, mobilisiert zu recht Protest. Denn wo Ganser auftritt, darf Widerspruch nicht fehlen: Kein Platz für Geschichtsleugnung und Antisemitismus – weder in Harburg noch anderswo.

Einen noch breiteren Überblick findet ihr übrigens hier:
https://www.psiram.com/de/index.php/Daniele_Ganser


Anmerkung: Einige verlinkte Quellen (z.B. Zeitungsausgaben) sind kostenpflichtig oder archiviert. Alle Zitate im Text sind jedoch belegten Äußerungen entnommen.

Harburg zeigt Haltung: Viele Demos gegen die AfD

Harburg steht in den kommenden Tagen im Zeichen des Widerstands gegen Rechts: Das Harburger Bündnis „Einig gegen Rechts“ ruft zu einer großen Demonstration vor der Friedrich-Ebert-Halle auf – Start ist 13 Uhr. Anlass ist eine geplante Veranstaltung der AfD mit Tino Chrupalla, der dort vor rund 1.000 Anhänger:innen sprechen möchte. Die Gegenproteste beginnen bereits am Nachmittag und setzen ein deutliches Zeichen gegen die Politik der Ausgrenzung und Hetze.

Eine Laufdemonstration wird zusätzlich um 14:30 Uhr an der S-Bahn Harburg Rathaus starten. Hier seht ihr die vom Asta der TUHH veröffentlichte Übersichtskarte:

Hier das ganze als PDF: https://www.asta.tuhh.de/dokumente/105/Demoroute_gegen_Tino.pdf

Hier eine Übersicht aller Termine:

Um 15 Uhr lädt außerdem „Harburg steht zusammen“ zu einer weiteren Demonstration ein, die unter dem Motto „Gemeinsam gegen Hass und Spaltung“ steht. Details zu Treffpunkten und Aktionen findet ihr auf ihrer Website: harburg-steht-zusammen.de.

Ab 15 Uhr ist auch die Sauerkrautfabrik geöffnet als Anlaufpunkt zur Erholung und Vernetzung nach den Demos.

Auch Das „Hamburger Bündnis gegen Rechts“ und die Sauerkrautfabrik hat zur Teilnahme aufgerufen und unterstützt die Proteste mit kreativen Ideen. Wie immer gilt: Vielfalt ist unsere Stärke, und jede:r kann sich einbringen, um ein starkes Signal gegen Rassismus, Antisemitismus und generell rechte Propaganda zu setzen.

Tipps für den Protest

  • Bleibt aufmerksam: Neue Protestaktionen oder Spontandemos könnten kurzfristig angemeldet werden.
  • Seid kreativ: Banner, Musik, Sprechchöre oder Kunstaktionen machen den Widerstand sichtbar und hörbar.
  • Notiert euch die Nummer +49 (0)40 432 78 778 des Ermittlungsausschusses (dort erhaltet ihr juristische Hilfe falls ihr in polizeiliche Maaßnahmen geraten solltet)

Gemeinsam gegen Rechts

Dieser Tag ist eine Chance, klar und laut zu zeigen, dass Harburg keinen Platz für rechte Hetze bietet. Egal ob auf der Straße, in Diskussionen oder mit kreativen Aktionen: Wir stehen zusammen gegen die AfD und ihre menschenfeindliche Politik.

Das war es noch nicht – da kommt noch mehr!

Die Mopo schreibt darüber das auch am 22. Februar die AFD in der Friedrich-Ebert-Halle eine weitere Veranstaltung plant. Es offenbart sich dort, dass anscheinend trotz Handlungsoptionen alle die Einfluss auf diese Entscheidung hatten, viel zu lang die Füße still gehalten haben! Wieso? Das wüssten wir auch gerne und finden das absolut unverantwortlich! Auch das große „Hamburger Bündnis gegen Rechts“ hat hierzu Stellung genommen.

Des Weiteren stellen wir uns noch ausdrücklicher die Frage, wieso es niemand, auch bei der Mopo, zu stören scheint, dass der aus diversen Städten ausgeladenen Verschwörungsideologe „Daniele Ganser“, gegen den es auch Vorwürfe des Antisemitismus gibt, ebenfalls einen Auftritt plant. Wir wünschen uns, dass diese Themen in Zusammenhang gebracht werden und diese Unterstützung von Wegbereitern des Faschismus sofort eingestellt wird!

Daniele Ganser und AfD-Bundesvorsitzender Tino Chrupalla in der Friedrich-Ebert-Halle in HH-Heimfeld! Wir sagen: Geht’s noch?

Am 13.05.2025 soll der Verschwörungsideologe Daniele Ganser in der Friedrich-Ebert-Halle in HH-Heimfeld auftreten. Dieses ist nicht nur fragwürdig , weil die Halle im Besitz der Stadt Hamburg ist, sondern weil Ganser als Ikone der rechtsoffenen Verschwörungsszene fungiert.

Bereits am 26.01.2025 ist eine Veranstaltung mit dem AfD-Bundesvorsitzenden Tino Chrupalla in selbiger Halle geplant. Dieser ließ sich vom verurteilten Holocaust-Leugner Nikolai Nerling interviewen und beteiligt sich mit seiner Politik an der rassistischen sowie antisozialen Hetzjagd.

Ob Verschwörungsideologen, die die Shoa verharmlosen, Fake News verbreiten und russischen Desinformationskampagnen anhängen oder AfD-Politiker, die sich mit massenhaften Abschiebungen und Kürzungen von Sozialleistungen profilieren wollen:

Die Stadt Hamburg und das für die Halle verantwortliche Unternehmen Gebäudemanagement Hamburg sollte sich fragen, ob das die Zeichen sind, die sie senden wollen.

Kein Raum der AfD und ihren Brüdern im Geiste, weder in Heimfeld, noch sonst irgendwo!

Behaltet Ohren sowie Augen offen und merkt euch den 26.01. sowie 13.05.2025 vor.

In der Vergangenheit hat die Friedrich Ebert Halle auch anderen AFD Politikern eine Bühne geboten. Beispielsweise Alexander Gauland, gegen den es großen Protest gab.

Unterzeichnet auch gerne die Petition gegen die Veranstaltung der AFD in der Friedrich Ebert Halle.

Am 27.01.2024 auf die Straße in Harburg gegen Faschismus!

Seit unserer Gründung haben wir im „Offener Stadtteiltreff gegen Rechts in Harburg“ unermüdlich daran gearbeitet, die Öffentlichkeit über Rassismus, Antisemitismus und die Aktivitäten rechtsextremer Gruppen wie der AfD und NPD im Harburger Umland aufzuklären. Unsere Webseite osgrh.blackblogs.org dient als umfassendes Archiv, das die zahlreichen Beispiele für Menschenfeindlichkeit in unserer Gemeinschaft seit 2019 dokumentiert. Trotz der vielfältigen Bevölkerung Harburgs, in der viele Menschen mit Migrationshintergrund leben, hat sich unser Stadtteil zu einem ungewollten Treffpunkt für rechte Akteure entwickelt, was sich nicht zuletzt mit den regelmäßig stattfindenen Demos von „Querdenken“ und „Reichsbürgern“ nahestehenden Akeuren äußerte.

Angesichts dieser Entwicklungen ist es entscheidender denn je, dass wir unsere Kräfte bündeln und gemeinsam für unsere demokratischen Werte einstehen. Wir dürfen die Lehren aus der deutschen Vergangenheit nicht in den Hintergrund treten lassen und müssen uns entschieden gegen die neuen Erscheinungsformen des Faschismus im 21. Jahrhundert zur Wehr setzen. Die Ideologien, die Hass und Spaltung säen, haben sich nicht verändert – und unser Widerstand gegen sie muss umso entschiedener sein.

Wir rufen daher alle auf sich der Veranstaltung anzuschließen und ein starkes Signal gegen Rechtsextremismus zu senden. Es reicht jedoch nicht aus, nur an Demonstrationen teilzunehmen. Wir fordern jeden Einzelnen auf, aktiv zu werden und auf allen Ebenen gegen menschenfeindliche Aktionen und Äußerungen vorzugehen. Ob es sich um Diskriminierung von Obdachlosen, Anfeindungen gegenüber Nachbarn oder um Angriffe auf ganze Bevölkerungsgruppen handelt – wir müssen laut und deutlich unsere Stimme erheben. Auch mit menschenfeindlicher Politik aus den sog. Parteien der Mitte die immer wieder Verschärfungen des Asylrechts umsetzen oder die soziale Spaltung in unserem Land als gegeben hinnehmen und Umverteilung bekämpfen, dürfen wir uns nicht abfinden. Menschen die diese Politik infragestellen und eine allgemeine Politikverdrossenheit entwickeln, müssen wir wieder erreichen mit einem klaren Einsatz für soziale Gerechtigkeit!

Lasst uns gemeinsam ein unüberhörbares Zeichen setzen, dass in Harburg kein Platz für Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus ist – ebensowenig wie für Islamisten die viele der Rechten Positionen teilen. Wir stehen für ein Harburg, das Vielfalt und Solidarität lebt und in dem jeder Mensch unabhängig von seiner Herkunft, Religion oder sozialen Stellung respektiert und geschätzt wird.

Wir sehen uns am Samstag, den 27. Januar 2024, um 17 Uhr am Herbert-und-Greta-Wehner-Platz. Lasst uns zusammenstehen – für Demokratie, für Vielfalt und für ein Harburg, in dem wir alle ohne Angst verschieden sein können. Für eine starke antifaschistische Bewegung die sich den Rechten breit und aktiv entgegenstellt.

Die Webseite des aufrufenden Bündnisses könnt ihr hier ansehen:
https://harburg-steht-zusammen.de/

Gespiegelter Aufruf: „Kundgebung: Gegen jeden Antisemitismus und Rassismus“

Wir spiegeln hier einen Demoaufruf des „kollektiv antifaschistisch handeln #FreeAllAntifas“, via Twitter

Kundgebung: Gegen jeden Antisemitismus und Rassismus

Donnerstag, 26.10.2023 um 19 Uhr am Schulterblatt

Bündnis gegen jeden Antisemitismus und Rassismus

Liebe Genoss*innen, liebe Freund*innen,unsere Solidarität gilt den Betroffenen der islamistischen Terroranschläge der Hamas in Israel, ihren Angehörigen und Freund*innen. Wir sind wütend und traurig angesichts der massiven antisemitischen und misogynen Gewalt, die den folgenschwersten Angriff auf jüdisches Leben seit 1945 darstellt. Wir sind in Sorge um die über 200 Menschen, die nach wie vor als Geiseln in den Händen der Hamas sind. Unsere Solidarität gilt allen Jüdinnen*Juden weltweit, die durch antisemitischen Terror immer mit bedroht werden, und nun noch stärker antisemitischer Gewalt ausgesetzt sind. So häufen sich in den letzten Tagen Anschläge auf Synagogen und jüdische Einrichtungen, in Bundesländern wie Berlin, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen wurden Häuser markiert, in denen Jüdinnen*Juden leben.

Auch deshalb gilt Israel als Schutzraum für Jüdinnen*Juden unsere vollste Solidarität.

In Gaza unterdrückt die Hamas die Bevölkerung und nutzt Zivilist*innen als Schutzschild. Sie schlägt progressive und emanzipatorische Bestrebungen in Gaza bewusst nieder. In Deutschland und seitens der israelischen Regierung wird die palästinensische Zivilbevölkerung immer wieder mit der Hamas gleichgesetzt und rassistisch über sie gesprochen. Die Bombardierungen des Gaza-Streifens durch das israelische Militär, sowie fehlgezündete Raketen der Hamas treffen auch die Zivilbevölkerung. Menschen in Gaza leiden unter dem Abschotten von Strom, Wasser und humanitärer Hilfe. Auch ihnen gilt unsere Solidarität.

Und die Linke?

Auf Kundgebungen und Demos in Solidarität mit Palästinenser*innen werden immer wieder antisemitische Parolen und Vernichtungsphantasien gerufen und bleiben unwidersprochen. Dass Solidarität in großen Teilen nur vorgeschoben ist, um die eigenen Ressentiments zu bedienen, lässt sich an der Einseitigkeit der Skandalisierung ablesen. Auch Menschen, die solidarisch sind mit Kämpfen von Kurd*innen gegen den IS oder mit den Protesten im Iran gegen das islamistische Regime, sehen die islamistische Gewalt der Hamas als gerechtfertigt. Die Widersprüchlichkeit dessen, scheint dabei nicht aufzufallen oder werden (bewusst) ignoriert, damit alles ins eigene Weltbild passt. Andere Linke stimmen in den Rassismus der deutschen Dominanzgesellschaft oder der rechten israelischen Regierung mit ein. Sie rechtfertigen die Gewalt gegen die palästinensische Zivilbevölkerung oder stellen migrantisierte Menschen und Muslime in Deutschland unter Generalverdacht.

Antisemit*innen sind immer die Anderen

Eine ernsthaft solidarische Linke wäre derweil so nötig, denn viele Reaktionen in Deutschland widern uns an. Es geht kaum darum, wie es Betroffenen geht oder um Möglichkeiten der Solidarität. Stattdessen geht es viel um das deutsche Selbstbild. Auf staatstragenden Kundgebungen heißt es, an der Seite Israels zu stehen und der Kampf gegen Antisemitismus seien „deutsche Staatsräson“. Gleichzeitig unterhält Deutschland weiter starke wirtschaftliche Beziehungen mit dem Iran und Qatar, die zu den Hauptunterstützenden des islamistischen Terrors gegen Jüdinnen*Juden, zählen. Deutschland inszeniert sich als Vorkämpfer gegen Antisemitismus, dabei ist die Geschichte Deutschlands eine Geschichte antisemitischer Gewalt.

Entnazifizierung und eine konsequente, gesamtgesellschaftliche Beschäftigung mit Antisemitismus hat es nie gegeben! Am 9. Oktober war der Jahrestag des rechtsterroristischen Anschlags in Halle, die faschistische AfD wurde gerade zweitstärkste Kraft in zwei Bundesländern, antisemitische Angriffe nehmen seit Jahren zu. Statt darüber zu sprechen, fällt deutschen Politiker*innen nur die rassistische Forderung nach „Abschiebung“ ein. Das ist auf so vielen Ebenen falsch. Der Ruf nach Abschiebung vermittelt das Bild, es gäbe keine weißen christlich-erzogenen Antisemit*innen mit deutschem Pass. Um nur ein Beispiel von vielen zu nennen, wird der Antisemit Aiwanger (FW) in aktuellen Wahlumfragen mit hohen Zustimmungswerten belohnt, nachdem herauskam, dass er in seiner Jugend antisemitische Flugblätter verbreitet hat. Die Forderung tut so als seien Antisemit*innen kein Problem mehr, wenn sie außerhalb Deutschlands sind.

Gleichzeitig offenbart die Debatte einen zutiefst völkisch-rassistischen Blick auf politische Grundrechte: Grundrechte gelten demnach nur für Deutsche, sind an Bedingungen geknüpft, und können entzogen werden. Das ist menschenverachtend. Die rassistische Abschottungspolitik, der Ruf nach Arbeitszwang, gehörte schon seit Jahren zum Normalbetrieb der deutschen Dominanzgesellschaft. Und wird nun von politischen Akteur*innen als „Kampf gegen Antisemitismus“ instrumentalisiert.

In der weiß-christlich-deutschen Dominanzgesellschaft wird antisemitische Gewalt immer wieder als „Barbarei“ bezeichnet. Der Begriff „Barbarei“ hat allerdings rassistische Untertöne, ist anschlussfähig an ein rassistisches Weltbild: der zivilisierte Westen auf der einen Seite, und das unzivilisierte „barbarische“ Andere. Wieder können sich weiße Deutsche als höherwertig und unschuldig zur Schau stellen, menschenverachtende Taten und Denken nur bei anderen verorten.

Wut, Trauer und Solidarität

All dem wollen wir gemeinsam Etwas entgegensetzen. Wir sind traurig, wir sind wütend. Wir wollen Solidarität und Bündnisse gegen islamistischen Terror und rassistische Instrumentalisierung, gegen Antisemitismus und Rassismus in Deutschland und überall.

Aufruf zur Kundgebung am 16.09. gegen die Unterstützung der AFD durch die Redaktion des „Neuen Ruf“

+++Kundgebung: Druck auf Nazis statt Nazis abdrucken!+++

Seit Jahren verbreitet das Wochenblatt „Der Neue Ruf“ unwidersprochen rechte Propaganda in Auflagenstärken von mehreren Tausend für die rechte AfD. Wir wollen es nicht weiter hinnehmen, nicht nur Wahlwerbung, sondern auch exklusive Sonderbeilagen der AfD im Neuen Ruf und damit in unseren Briefkästen zu finden. Wir fordern, dass sich die Redaktion offiziell von der AfD distanziert und das Abdrucken von Fake-News, Wahlpropaganda etc. aus dieser Ecke unterlässt; dafür werden wir weiterhin Druck aufbauen. Wir rufen auf, uns dabei zu unterstützen.

Für Samstag, dem 16. September haben wir ab 14 Uhr eine Kundgebung angemeldet. Wir versammeln wir uns vor der Redaktion des „Neuen Rufs“ in der Cuxhavener Straße 265b – 7 min Fußweg von der S-Bahn-Station Neuwiedenthal. Wer nicht allein anreisen möchte, kann uns am gemeinsamen Treffpunkt „Sauerkrautfabrik“ am Kleinen Schippsee 24 ab 13:15 Uhr treffen.

Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda!

In Harburg wurde in der Kalischerstraße die Wohnung eines mutmaßlichen Rechtsextremisten durchsucht

„Auch die Wohnung eines 49-Jährigen in der Kalischerstraße im Phoenix-Viertel wurde durchsucht. Der dort lebende 49-jährige Deutsche aus Harburg soll per Twitter angekündigt haben, die Regierung unter Verwendung einer Schusswaffe zu stürzen sowie Karl Lauterbach zu entführen.“

Quelle: https://harburg-aktuell.de/news/polizei-feuerwehr/aktion-gegen-hassposting-staatsschutz-durchsucht-wohnung-in-der-kalischerstra%C3%9Fe.html

Rechtsextreme Symbolik im Kleingartenverein Fürstenmoor in Heimfeld: Reichsbürger auf Parzelle 115?

Ein Vorfall im Kleingartenverein Fürstenmoor in Heimfeld wirft ein bedenkliches Licht auf die Präsenz rechtsextremer Ideologien in der Gemeinschaft. Auf Parzelle 115 weht regelmäßig die schwarz-weiß-rote Reichsflagge, die unter Reichsbürgern, Rechtsextremen und anderen Antidemokraten beliebt ist. Besonders brisant ist diese öffentliche Zurschaustellung von Nationalismus und Militarismus, da der Pächter des betroffenen Gartens offenbar der zweite Vorsitzende des Vereins, Marco J., ist.


Nach unseren Recherchen kam es bereits im letzten Jahr zu einem Vorfall, bei dem die Polizei bei Marco J. erschien, um eine Reichskriegsflagge zu beschlagnahmen. Diese Flagge wurde zeitweise auch während des NS-Faschismus verwendet und war ebenfalls auf dem Gartengrundstück zu sehen. Es stellt sich die Frage, warum der Vorstand des Kleingartenvereins offenbar keinerlei Einwände gegen einen zweiten Vorsitzenden hat, der auf derartige Weise seine antidemokratische Gesinnung offenbart.

Dieser Vorfall wirft einen Schatten auf den Ruf des Kleingartenvereins Fürstenmoor und wirft Fragen nach den Werten und dem Umgang mit rechtsextremen Tendenzen innerhalb der Gemeinschaft auf. Es ist von großer Bedeutung, dass die Mitglieder des Vereins und der Vorstand aktiv gegen rechtsextreme Ideologien vorgehen und klare Haltung beziehen.

Wir sind stets bestrebt, Fakten zu recherchieren und weiteres Licht in diese Angelegenheit zu bringen. Jegliche Informationen und Hinweise sind daher willkommen und können über unsere E-Mail-Adresse HBEgR@protonmail.com übermittelt werden.
Es ist wichtig, solche Vorfälle öffentlich zu thematisieren und darüber zu berichten, um Bewusstsein zu schaffen und demokratische Werte zu fördern. Rechtsextremismus darf keinen Platz in unserer Gesellschaft haben, erst recht nicht in Kleingartenvereinen, die als Ort der Erholung und Gemeinschaft dienen sollen.

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Dieser Text erschien auf der Facebookseite des Harburger Bündnis „einig gegen Rechts“ und wird hier nur gespiegelt.

Rechtes Sonderheft im „Der neue Ruf“

Der aktuellen Zeitung „Der neue Ruf“ liegt erneut wie schon in den vorigen Jahren ein Werbeheft der AFD bei. In diesem wird wieder mal rechte Hetze verbreitet und die Redaktion des Neuen Rufs hat sich bewusst für die Zusammenarbeit mit der AFD in dieser Frage entscheiden. In den vergangen Jahren gab es bereits mehrfache eine solche Zusammenarbeit mit den Rechten.

Entgegen mancher Annahmen ist es nämlich nicht verpflichtend für Zeitungen so etwas zu veröffentlichen. Nur in Zeiten des Wahlkampfes besteht die Verpflichtung Wahlwerbung abzudrucken. Sonderhefte wie dieses oder anlasslose allgemeine Propaganda sind von so einer Pflicht natürlich nicht abgedeckt und die Redaktion biedert sich hier also freiwillig der in weiten Teilen vom Verfassungsschutz beobachteten Partei an.

Wir raten allen Harburger:innen hieraus ihre Konsequenzen zu ziehen.

Antisemitische Schmierereien in Hahnhoopsfeld aufgetaucht!

Seit 1-2 Jahren tauchen in Hahnhoopsfeld und Umgebung immer wieder Schmierereien auf, die von einer gewalttätigen Hooligangruppe stammen und antisemitische Bezüge aufweisen. Die Kombinationen aus Kürzeln des polnischen Fußballvereins „Wisla Krakau“ und zugehörigen Hooligangruppen wie „Wisła Nowa Huta Hooligans“ („WNH“) sowie Beleidigungen gegen Fans des Vereins „Cracovia“ sind besonders häufig anzutreffen. Letztere bezeichnen ihre eigene Hooligangruppierung als „Juden Gang“. Ein oft verwendetes Kürzel ist „AJ“, was „Anty Juden“, also „Gegen Juden“ bedeutet und oft mit einem durchgestrichenen Davidstern kombiniert wird.

Die Hooligans des Vereins „Wisla Krakau“ sind bereits wegen Gewalttaten aufgefallen und wählen auch bei Beleidigungen gegenüber ihren Gegnern immer wieder Bezüge zur NS-Zeit. Berichtet wurden bereits Morde und Kämpfe mit tödlichen Waffen wie Messern und Äxten.

Zudem werden den Hooligans Verbindungen zum organisierten Verbrechen nachgesagt und teilweise auch nachgewiesen. Es ist inakzeptabel, dass solche Schriftzüge und Symbole sowie das damit verbundene Gedankengut in der Öffentlichkeit oft nicht erkannt und entfernt werden. Besonders besorgniserregend ist, dass auch bei vielen Fußballfans in Deutschland die Beschimpfung von Gegnern als vermeintliche „Juden“ keine Seltenheit darstellt. Sprüche wie „Wir bauen eine U-Bahn nach Auschwitz“ sind leider immer wieder zu hören.Die Verbreitung antisemitischer Propaganda ist illegal und muss konsequent verfolgt werden. Wir alle sind aufgefordert, derartige Vorfälle ernst zu nehmen und angemessen zu reagieren. Nur so kann der Verbreitung von Hass und Hetze entgegengewirkt werden.

Antifaschist*innen bitten um Mithilfe. Sollten weitere antisemitische oder gewaltverherrlichende Schmierereien auftreten, wird gebeten, diese umgehend hier zu melden. Diese Vorkommnisse zeigen erneut, dass Antisemitismus weiter in unserer Mitte stattfindet und bekämpft werden muss. Wir alle müssen wachsam bleiben und konsequent gegen jede Form von Diskriminierung vorgehen.

Berichte über Gewalttaten:
https://taz.de/Krakaus-heilige-Krieger/!449210/
https://www.spiegel.de/sport/fussball/hooligans-in-krakau-mit-messern-und-macheten-a-784247.html

Hinweis: Dieser Artikel ist urspünglich auf der Facebookseite Harburger Bündnis „Einig gegen Rechts erschienen.